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RSK - Über Patrick. Entstehung. Leidenschaft.

Seit dem Patrick Knoll, ein langjähriges und überaus geschätztes Mitglied der Stuhl-Gang, sich zum Sieger vom Racing Rookie 2017 gekrönt hat, hatten wir auf einmal einen waschechten Rennfahrer in unserer Mitte. Und wir sind unglaublich Stolz auf das Talent, was unser Patrick da an den Tag legt. Ja, natürlich gibt es auch den einen oder anderen neiderfüllten Blick, wenn er zusammen mit seinem Beifahrer bei einer Sonderprüfung am Start steht und wir ihn anfeuern. Wer würde das schon nicht gerne machen? Da die Gang durch und durch Benzinverseucht ist, Motorräder, Autos und im Allgemeinen das Fahren liebt, würden sich da schon ein paar finden, die das Steuer mit Herzenslust übernehmen würden.

Dass Patrick mal am Steuer eines Rallye Autos sitzt, ahnte ich schon, als ich das erste mal mit ihm mitgefahren bin, als er seinen Führerschein bestand. Die meisten Normalsterblichen haben nach dreißig Jahren Führerscheinbesitz nicht so ein Gefühl für ein Fahrzeug. Es war beeindruckend. Rauchende Reifen und Bremsen hatte ich bis Dato bei einem 100 PS „starken“ 3B Passat noch nie gesehen. Eine zehnminütige Fahrt, die ich nie vergessen werde, kann man sie doch so schwer und do so leicht beschreiben. „Völlig Irrsinnig!“ Wäre eine akzeptable Beschreibung dafür, aber nicht wenn man ihn wie ich seit fast zwanzig Jahren kennt. Es war typisch „Patrick“. Es war das Abbild von seinem Tun und Handeln und das im positiven Sinne.

Über die Jahre wurde es mir mehr und mehr bewusst, dass Patrick nicht nur ein Händchen für das Fahren hat, sondern sich einfach ganz und gar dem Thema Automobil hingibt. Eine Komplettrestauration eines Opel Kadett C, ein Neuaufbau eines Kadett E, selbstständiges Servicieren seines Passats und die passende Antwort auf alle Fragen bezüglich Automobile unterstreichen und befürworten meine Aussage.

Und so kam es 2017 aus heiterem Himmel, dass der Racing Rookie aus Fladnitz kam. Nebenbei erfuhren wir, dass dem Gewinner ein Auto gesponsert wird und mindestens drei Rallyes damit gefahren werden. Es handelt sich hier um einen umgebauten, aber doch sehr seriennahen Ford Fiesta ST. In vielen Belangen möglicherweise etwas zu seriennah, wie sich später herausstellte. Das Fahrwerk, die Bremsen und diverse andere nicht unwichtige Komponenten waren der harte Rallye Einsatz zu viel. So wurden regelmäßig neue Kotflügel angeschafft, da Patrick es schaffte, den von uns genannen „Fiasta“ von SP zu SP etwas tiefer zu legen. Aber einen geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul und so freundete sich Patrick nach ein paar Modifikationen mit dem Ford an, bekam das Auto so richtig gut in den Griff und verbesserte sich von Rallye zu Rallye.

Bei seinem Debüt 2018 bei der Rebenlandrallye wurde die 49. Gesamtplatzierung erreicht von insgesamt 90 Teilnehmer. Wir waren von diesen Leistungen unglaublich überrascht, war es doch der allererste Start bei einer Veranstaltung dieser Art. Christoph Karl, sein Beifahrer war wesentlich an dem Erfolg beteiligt, ist er doch schon ein erfahrener Mann im Rallye Business. Da diese Zusammenarbeit der beiden Herren als überaus positiv gewertet wurde, saß Christoph bei jeder teilgenommenen Rallye am Beifahrersitz.

Gespannt verfolgten wir die nächsten Rennen. Ein Highlight war die Wechsellandrallye 2018. Bei der Anfahrt überprüften wir alle paar Minuten die Platzierung und ob das Team RSK noch im Rennen ist. Zufrieden konnten wir feststellen, dass Patrick und Christoph nicht nur noch im Bewerb sind, sondern sich kontinuierlich verbesserten. Auf einmal war das Mittelfeld uninteressant. RSK war auf dem Weg in die Top Ten!  Schlussendlich wurde gesamt der 13. Rang eingefahren und die Klasse M1 für sich entschieden.

Nach einigen Ups and Downs im Jahr 2019 bei dem der Fiesta leider bei einem Unfall schwer beschädigt wurde, verlief die Saison 2019 nicht wirklich nach Plan, wurde doch über den Winter viel in das Auto investiert, so schien die Lage doch etwas demotivierend. Trotz Allem wurde das Auto in einer Rekordzeit von nur drei Wochen wieder aufgebaut und so wurde an insgesamt vier Rallyes teilgenommen.

Weiz 2019. Wie auch schon im Vorjahr verfolgte die Gang biertrinkend das Geschehen und alle warteten, bis Patrick mit seinem schönen bunten Auto an uns vorbei rast. Ja, er war bei dieser Rallye wieder der Alte. Auch Christoph war von den Zeiten begeistert. Von 75 Teilnehmer wurde der 26 Gesamtplatz und die Silberne in seiner Klasse M1 erreicht.

Und nun sind wir am Ende angelangt? So habe ich RSK also bis Dato wahrgenommen? Nein, da kommt noch was. Die einzige Konstante ist Veränderung und so verkaufte Patrick den doch treuen Gefährten. Nein, nicht Christoph, sondern der „Fiasta“ musste gehen.

Patrick ohne Moped? (Moped, eine gängige Bezeichnung in der Gang für lustig zu fahrende und übermotorisierte Fahrzeuge) Das geht natürlich nicht und so angelte er sich im Nachbarland Deutschland einen Opel Manta B Baujahr 1977. Für längere Zeit wurde das Projekt geheim gehalten, bis zum Start beim ROAC. (Race of Austrian Champions) Dieses Rallyecross Event, ausgetragen in Greinbach bei Hartberg wurde hauptsächlich dazu genutzt, um den Zuschauern das neue Gefährt vorzustellen. Ohne Erwartungen ging Patrick an den Start um ein Gefühl für den Manta zu bekommen. Das am Meisten kritisierte Manko vom Fiesta hat der Manta nicht. Hinter- statt Vorderradantrieb heißt die Devise. Je älter das Moped, desto Glücklicher unser Patrick! Und so wurde er am Ende des Tages zweiter unter den historischen Fahrzeugen!

Wie geht es nun weiter mit dem Projekt RSK? Ein Start beim GP Ice Race in Zell am See ist bereits fix. Des Weiteren erhoffen uns noch viele schöne und erfolgreiche Rallyes mit dem Manta. Möge das Material halten und das Glück auf unserer Seite sein.

Im Namen der gesamten Stuhl-Gang wünsche ich dir alles Gute für deine zukünftige Rennfahrerkarriere!

Philipp Harrer, Obmann

RSK - Heckantrieb. Bergrallye. Saison 2023.

Mittlerweile kann man sagen, dass es sich zu einem Rennteam, mit großem Bekanntheitsgrad weit über den Kessel hinaus, entwickelt hat. Die Gemeinschaft wird durch Leidenschaft am Motorsport zusammengehalten und so hat sich Patrick über die Jahre ein kleines Team und einen Fanklub aufbauen können, welche ihn bestmöglich bei seinem Vorhaben unterstützen. Einiges hat sich geändert, als der Ford Fiesta, 2017 beim Nachwuchspreis Racing Rookie gewonnen, kurzerhand verkauft wurde.

Es wurden sehr gute Zeiten erzielt und die vergangenen zwei Rallye Saisonen waren durchaus erfolgreich, jedoch ist ein modernes Auto, welches an der Vorderachse angetrieben wird, nicht so wirklich das, was man als Enthusiast des alten Bleches bewegen möchte. Die Garage blieb jedoch nicht lange leer. Ein Ausflug nach Norddeutschland wurde unternommen, um das neue, alte Vehikel ins Almenland zu bringen. Als die Fuhre 2019 vor unserer Werkstatt stand, trauten wir unseren Augen kaum. Es handelte sich um einen Opel Manta B Bj. 1977, welcher ein Replica an den legendären Manta 400 der Gruppe B darstellt. Man kann getrost sagen, dieser Wagen fällt auf und das nicht nur bei „Hardcore Racing Fans“.

Es war uns von Anfang an klar, dass das Auto in der Rothmans Lackierung, gepaart mit Patrick am Steuer, für die Zuschauer das Highlight einer Rallye darstellen wird.

Das erste Mal im Renneinsatz befand sich der Manta beim Race of Austrian Champions 2019 im PS Racing Center in Greinbach. RSK erreichte auf Anhieb den zweiten Platz, gleich hinter Chris Rosenberger im Porsche 964.

Der nächste Einsatz erfolgte nur ein paar Wochen später. Porsche lud uns nach Zell am See ein, um beim GP Ice Race teilzunehmen. Wir konnten unser Glück kaum fassen. Vor mehreren tausenden Zuschauern driftete der Manta mit Spikereifen und zeichnete so seine Spuren in die perfekt präparierte Eisstrecke. Hans Joachim Stuck, Matthias Ekström, Stig Blomqvist und Walter Röhl waren auch anwesend und bewegten legendäre Rallyefahrzeuge graziös über Eis und Schnee. Ja, wir waren sehr stolz, dass wir da etwas mitmischen konnten.

Um weiterhin an Rallyes teilnehmen zu können, bedarf es einem zertifizierten FIA Überrollkäfig, sowie einem eigenen Sicherheitstank, neuen Sitze inkl. Gurten und einiges mehr. Diese Tatsachen bewegten uns dazu, den Manta fit für kommende Rallyes zu machen. Das Fahrzeug wurde kurz nach der Teilnahme beim GP Ice Race nach Polen zur Firma Ireco Motorsport gebracht. Und was dann zu dieser Zeit geschah, wissen wir alle. Corona hat den Zeitplan und alle Vorhaben komplett durcheinandergebracht. Der Manta fand in Polen für die nächsten Monate ein neues Zuhause, bevor eine Spedition die Erlaubnis bekam, unseren geliebten Opel wieder zurück nach Österreich zu bringen. Die Zelle, welche nicht nur das Auto verwindungssteifer macht, sondern auch den Fahrer, sowie den Beifahrer bei einem Crash schützt, nahm deutlich mehr Platz im Innenraum ein, als gedacht. Es stellte sich heraus, dass die neu angeschafften OMP Sitze nicht mehr in das Fahrzeug passten. Die Sitzposition wäre um einiges zu hoch. Infolgedessen wurden die Sitzkonsolen selbst komplett neu geschweißt, sowie die ganze Bodenplatte angepasst und versiegelt. Die komplette Elektrik inkl. Armaturenbrett und Bedienelemente wurden neu gemacht. Der Sicherheitstank, inkl. redundante Auslegung der Spritpumpen, wurde zusammen mit neuen Benzinleitungen verbaut. Der Tank selbst wanderte ins Heck, um den Auflagen der FIA gerecht zu werden. Um das Auto nachhaltig zu konservieren wurde der komplette Innen- und Motorraum zusammen mit der Lackiererei Ritter in neue Farbe gehüllt.

Nach den umfänglichen Umbau- und Optimierungsarbeiten begaben wir uns nach Wien zum Motorenprüfstand, um uns anschließend die Motorsport Typisierung für den Wagen in Graz zu holen. Um etwas Gefühl für den Aufwand zu bekommen, inkl. der unglaublichen Verzögerung durch die weltweite Pandemie: Es ist mittlerweile Juni, 2021.

Der nun neu aufgebaute Manta wurde der breiten Öffentlichkeit beim 1. Alteisentreffen der Stuhl-Gang auf der Nechnitz beim Gasthof Frankenhof vorgestellt. Das Treffen zählte über 300 begeisterte Besucherinnen und Besucher und war für alle Oldtimerfans eine rundum gelungene Veranstaltung.

Die nächste Herausforderung wartete in Admont auf uns. Im Rahmen der Austrian Rallye Legends berührte der Manta erstmals in den Händen von Patrick eine Rallye Strecke, doch das Glück lag nicht auf unserer Seite. Die Hardyscheibe (Teil des Antriebsstranges) brach und so konnten nur ein paar Rallye Kilometer gesammelt werden.

Auch im Jahr 2021 nahmen wir wieder am Race Of Austrian Champions teil, doch nun machte uns die Spritzuführung sowie einige Sensoren im Motorbereich zu schaffen und mussten selbst mit dem DNF kämpfen.

Es folgten wieder viele, viele Stunden unter Dach in der Werkstatt. Der Opel, welche die Geduld von Patrick immer wieder auf die Probe stellte, bekam eine zweite Revision. Das Getriebe wurde durch ein altes Opel Renngetriebe getauscht, damit das GETRAC Getriebe revidiert werden kann. Zudem wurden die Lagerschalen der Kurbelwelle gewechselt und die Hinterachse neu gelagert.

Auch die GP Ice Race Anmeldung war wieder erfolgreich und die Teilnahme fix. Unseren Sieg in der Klasse Historisch konnten wir leider aufgrund von Corona nicht vor vollem Haus feiern.

Weiter ging es daheim mit leichten Anpassungen am Fahrwerk, bevor es zu einer Testfahrt im Schnee auf die Teichalm ging. Scheinbar fühlte sich der Manta im Schnee wohl, denn einen Tag nach der Teichalmgaudi ging es zur Bergrallye Pöllauberg, bei der wir einen Kabelbrand und ein Kupplungsproblem zu verzeichnen hatten. Diese Rallye wurde abgehakt und alle Hoffnungen lagen auf dem Einsatz in Lödersdorf. Bereits im ersten Lauf quittierte die Ölwannendichtung ihren Dienst und die bekannten Sensorprobleme sind wieder aufgetaucht.
Die Motorelektrik wurde erneut geprüft, um alle möglichen Ursachen zu beheben.

Ausgerechnet das Bergrennen Rechberg bescherte uns Glücksmomente. Der Manta hielt stand und funktionierte auf Anhieb. Die neu montierte Wilwood Bremsanlage funktionierte traumhaft, das Fahrwerk hatte noch Luft nach oben, aber wir waren glücklich, dass die anfänglichen Kinderkrankheiten behoben wurden.

Die Saison wurde in Marktl bei Straden im Oktober 2022 fortgeführt. Der Bergslalom, sowie das darauffolgende Bergrennen wurden in Angriff genommen. Es konnte zwar keine Top-Platzierung herausgefahren werden, aber auch hier hat die Technik endlich funktioniert.

Der Saisonabschluss 2022 fand wieder in Greinbach beim ROAC statt. RSK sicherte sich den dritten Platz in der Klasse 2WD Historisch.

Und nun befinden wir uns in der Gegenwart, nämlich Anfang 2023. Und wir haben große Pläne für das nächste Jahr, sonst hätten wir nicht bereits ein neues Fahrwerk bestellt. Das Hauptziel für 2023 ist die Teilnahme bei der Rallye Legends in San Marino im Herbst. Abgerundet wird das Programm von der Teilnahme an Bergrallyes in der Steiermark sowie dem Antreten beim legendären internationalen Rechbergrennen bei uns in Fladnitz. Um den Bekanntheitsgrad auszubauen, ist das Fahrzeug immer wieder bei Oldtimertreffen, sowie in den sozialen Netzwerken vertreten.

 

Durch die oben geschriebenen Zeilen kann man erahnen, mit welchem Aufwand dieses Hobby betrieben wird und ein Aufgeben nicht Teil der RSK DNA ist. Um diesen Sport auch weiterhin betreiben zu können bedarf es an Unterstützung. Und eines ist gewiss, auf dem Manta findet sich immer Platz für Aufkleber und Werbebotschaften.

 

Man sieht sich auf der Rennstrecke!

Das Team RSK wünscht ein erfolgreiches Jahr 2023.

Einsatzfahrzeug

Opel Manta b.

Baujahr: 1977

Leistung: ca. 240 PS

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